Rede von Marina Ederle auf der Solidaritätskundgebung für die Menschen in der Ukraine in Nagold

Veröffentlicht am 25.02.2023 in Allgemein

Solidaritätskundgebung für die Menschen in der Ukraine in Nagold am 24.02.2023

 

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

Mein Name ist Marina Ederle und ich bin die Vorsitzende der Nagolder SPD.

Heute jedoch werde ich zu Ihnen als Bürgerin dieser Stadt, als Mutter, als ein Teil des Arbeitskreises Ukraine-Hilfe Nagold und als Mensch mit deutschen, russischen und ukrainischen Wurzeln sprechen.

 

Mitten in Europa tobt ein fürchterlicher Krieg. Nach dem furchtbaren Überfall Putins auf die Ukraine vor genau einem Jahr werden Menschen vertrieben, Kriegsverbrechen werden begangen, Familien werden auseinandergerissen, Kinder werden um ihre Kindheit betrogen und um ihre Zukunft beraubt.

 

Wieder sterben unzählige Menschen schuld- und sinnlos.

Wieder werden Menschen für Ideologien und Nationalistisches Denken geopfert. Nationalismus ist immer wieder die Wurzel für schreckliches Leid. Aus Nationalismus wird Hass und aus Hass wird Gewalt.

 

Wir stehen da und müssen erkennen, wie zerbrechlich unsere Sicherheiten sind.

Wütend und fassungslos erleben wir, wie Machthaber die Freiheit und das Leben vieler Menschen gefährden. Und zwar nicht nur in der Ukraine. Wer von uns kann die Hilflosigkeit, die Angst derer ermessen, die mitten in den Geschehnissen sind? Die Angst der Fliehenden und Familien, die Angst der Soldaten. Auf beiden Seiten. Denn das ist klar die, die über Krieg und Frieden entscheiden sind nicht die, die in den Panzern und Gräben sitzen.

Das bricht mir mein Herz! Ja! Mein deutsches, russisches und ukrainisches Herz, in gleichen Maßen.

 

Ich wünsche mir Frieden, Frieden für alle Menschen! Mir! Мир! Мiр! Frieden!

Krieg ist sinnlos! Im Krieg gibt es keine Gewinner.

 

Ich wünsche mir, dass dieser Krieg so schnell wie möglich beendet wird und die Menschen wieder in Frieden zusammenleben können. Der inzwischen eingefrorene Stellungskrieg kostet jeden Tag unzählige Menschenleben. Ich hoffe, dass so bald wie möglich durch Verhandlungen dieses Grauen beendet wird.

 

Was könnten wir aber hier und jetzt selbst tun, das helfen oder etwas bewegen würde?

Wir müssen alles Mögliche in Bewegung setzen, um die Herzen der geflüchteten Menschen hier in unserer Stadt zu berühren. Wir müssen mit allem Eifer in unseren Herzen Frieden bewahren. Wir müssen weiterhin aufeinander zugehen und miteinander sprechen. Wir müssen weiterhin beispielhaft Solidarität zeigen.

Gemeinsam, miteinander, nicht gegeneinander. Wir haben viel mehr Gemeinsamkeiten, als Unterschiede.

 

Galater 3:28

28Hier ist kein Jude noch Grieche, hier ist kein Knecht noch Freier, hier ist kein Mann noch Frau; denn ihr seid allzumal einer in Christus Jesus.

 

Ich, als Christin glaube an einen Gott, der Nächstenliebe ganz groß auf Seine Fahnen schreibt. Der die Nächstenliebe nicht nur predigt, sondern sie uns auch vorlebt.

 

Ich bin zwar freievangelisch, möchte mit uns aber ein Gebet von Papst Franziskus sprechen;

 

Herr und Vater der Menschheit, du hast alle Menschen mit gleicher Würde erschaffen. Gieße den Geist der Geschwisterlichkeit in unsere Herzen ein. Wecke in uns den Wunsch nach einer neuen Art der Begegnung, nach Dialog, Gerechtigkeit und Frieden.
Sporne uns an, allerorts bessere Gesellschaften aufzubauen
und eine menschenwürdigere Welt ohne Hunger und Armut, ohne Gewalt und Krieg. Gib, dass unser Herz sich allen Völkern und Nationen der Erde öffne, damit wir das Gute und Schöne erkennen, das du in sie eingesät hast, damit wir engere Beziehungen knüpfen vereint in der Hoffnung und in gemeinsamen Zielen.

Und von mir füge ich hinzu: „bewahre und beschütze die Menschen in der Ukraine“

Amen.

 

Vielen Dank.

Marina Ederle

 

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