Gemeinderatswahl 2024

Gemeinsam mehr für Nagold


#MehrfürNagold
Nagold ist eine schöne und attraktive Stadt, bestehend aus Kernstadt und acht
Stadtteilen mit eigenständiger kultureller Identität. Durch den Innenstadtumbau und die
wundervolle Landesgartenschau 2012 hat Nagold viel erreicht. Nagold ist ein Magnet
für die gesamte Region, weit über den Landkreis Calw hinaus. Durch die
Verkehrsberuhigung, den Aufbau des Cityvereins sowie die Umsetzung des City-
Commitments ist Nagold zur attraktivsten Einkaufs- und Erlebnisstadt der Region
geworden.
Leider ist seit der Landesgartenschau nicht mehr viel passiert. Wir müssen aufpassen,
dass wir nicht unseren Vorsprung verlieren. Die Gefahr ist groß! Die Dynamik in
anderen Städten nimmt zu. Wir müssen weiterhin nachhaltig in die Qualitäten der Stadt
investieren.
Nagold hat nach wie vor ein gutes Image und Nagold ist attraktiv, aber das darf nicht
verspielt werden!


Nagolder Geist
Unter dem Nagolder Geist verstehen wir ein Klima der Offenheit und Transparenz. In
der Sache muss hart für die beste Idee gerungen werden. Eine offene Streitkultur, ein
Gemeinderat, der die Verwaltung aktiv kontrolliert und die Leitlinien vorgibt, muss Kern
dieses Geistes sein.
Der Nagolder Geist muss ein Klima befördern, in welchem Defizite offen angesprochen
werden, damit die besten Lösungen für Nagold und seine Teilorte gefunden werden
können.


Nagold ist bunt
Nagold ist eine weltoffene Stadt für Einheimische und Neubürger.
Seit Jahren tragen Zuwanderer aus anderen Ländern in allen Bereichen des
gesellschaftlichen Lebens als Unternehmer, Handwerker, in der Gastronomie etc. dazu
bei, dass Nagold so gut dasteht. Unser Alltag ist geprägt durch Migration und
Zuwanderung. Für ein gutes Miteinander müssen alle Bevölkerungsgruppen
einbezogen und beteiligt werden. Um Herausforderungen und Konflikte in einem
demokratischen Prozess zu bewältigen, müssen alle gesellschaftlichen Akteure aktiv
mitwirken. Insbesondere der Integrationsbeirat der Stadt hat hier eine wichtige Aufgabe,
damit auch Migranten, die ihrerseits die Voraussetzung zur Integration haben, zügig
integriert werden. Gleichzeitig muss das Ehrenamt unterstützt werden, das schon lange
intensiv dazu beiträgt, Menschen anderer Herkunft zu integrieren. Es ist sehr wichtig
diese Menschen in Anstellung oder wenn möglich in Ausbildung zu bringen. Der
wachsende Rechtsextremismus und Rechtspopulismus findet einen wichtigen
Nährboden darin, dass wir nicht in der Lage sind, jungen Menschen von öffentlichen
Plätzen zu holen. Hass und Hetze finden nicht mehr hinter vorgehaltener Hand statt,
sondern werden ganz offen versucht, in die Mitte der Gesellschaft zu tragen und
hoffähig zu machen. Bestes Beispiel ist das Potsdamer Treffen von AfD Politikern mit
Vertretern der Werteunion, sowie Rechtsextremisten und Vertretern der Identitären
Bewegung bei dem nach Recherchen der Presseplattform Correctiv über die
Remigrationspläne der Rechtsextremen diskutiert wurde. Aber auch der widerliche
Abschiebekalender der AfD Landtagsfraktion, der an Weihnachten in einem Video vom
örtlichen AfD Abgeordneten vorgestellt wurde, ist eine Grenzüberschreitung, die
unerträglich ist. Es ist gut, dass sich ein breites Bündnis von Demokratinnen und
Demokraten gebildet hat, um aufzustehen und diesen Umtrieben entgegenzutreten.


1. Finanzen
Wir wollen einen nachhaltigen Haushalt. Das bedeutet: Jede Generation darf
grundsätzlich nur ihre erwirtschafteten Ressourcen verbrauchen und nicht auf Kosten
zukünftiger Generationen leben. Wichtige Zukunftsinvestitionen können durchaus über
einen längerfristigen Zeitraum finanziert werden. Deshalb wäre der Ansatz „Sparen um
des Sparens Willen” zu kurz gesprungen. Die Schulden der Stadt müssen in einem
angemessenen Zeitraum abgebaut werden. Die notwendigen Aufgaben muss eine
Stadt erfüllen. So hat die Stadt in den 90er und 00er Jahren bei weitem mehr investiert
und trotzdem keine Schulden gemacht (und heute sind die Steuereinnahmen höher).
Ja, die Stadt muss immer wirtschaftlich handeln. Es kommt darauf an, dass man das
Richtige macht.
Umso wichtiger ist es, dass wir vor Ort die Rahmenbedingungen für die Menschen so
schaffen, dass ein gutes Zusammenleben möglich ist und Nagold eine gute Entwicklung
für seine Bürgerinnen und Bürger nimmt. Wir müssen die knappen Finanzmittel der
Bürgerinnen und Bürger so einsetzen, dass sie den größtmöglichen Nutzen für Nagold
entfalten.
Leider wurde dieser Grundsatz in der Vergangenheit nicht immer beherzigt. Denken wir
nur an die Millionen, die für die OHG Tiefgarage vergraben wurden oder die riesige
Geldverschwendung bei der vermurksten Netzvergabe.
Das Verfahren zur Vergabe der Strom und Gasnetze in Nagold war mit Abstand das
größte Desaster in der jüngeren Nagolder Geschichte. Dieses Paradestück an
Steuergeldvernichtung hat die Nagolder Bürgerinnen und Bürger sehr viel Geld
gekostet.


2. Mehr Wohnungsbau
Für viele Menschen ist Wohnraum in Nagold heute nicht mehr bezahlbar. In Nagold gibt
es zu wenig Wohnraum zu bezahlbaren Preisen. Wohnen ist in Nagold die
entscheidende soziale Frage. Aufgabe der Stadt ist es, dafür zu sorgen, dass Wohnen
in Nagold wieder erschwinglich wird und vor allem auch bleibt. Wir brauchen Wohnraum
für Familien!
Die sich im Gespräch befindlichen Baugebiete Rötenbach II, Oberer Steinberg,
Hochdorf und Vollmaringen müssen umgesetzt werden – notfalls durch Umlegungen. In
Gündringen muss dringend über eine Erschließung von geeigneten Wohngebieten zu
bezahlbaren Grundstückspreisen nachgedacht werden, bestmöglich indem ungenutzte
Flächen mit oder ohne leerstehende Gebäude innerorts sinnvoll verwendet werden.
Zusätzlich muss auch über eine Hangbebauung nachgedacht werden. Seit vielen
Jahren ist es so, dass junge Einwohner, die ein Haus bauen oder eine Wohnung kaufen
wollen, wegziehen müssen, weil sie keine geeigneten Bauplätze finden. Noch besser
wäre es für den Zuwachs, dass Gündringen durch lukrative Angebote einen
Einwohnerzuzug erreichen würde.
a.) Die Stadt Nagold braucht einen eigenen gemeinnützigen Wohnungsbaubetrieb, der
in Nagold bezahlbare Mietwohnungen schafft. Die Stadt hat hierfür den
Eigenbetrieb „Wohnen in Nagold WIN“ gegründet. Jetzt müssen Projekte umgesetzt
und gebaut werden. Eine reine Verwaltung des Wohnungsbestandes der Stadt
reicht nicht aus.
b.) Leerstände von städtischen Wohnungen müssen vermietet werden.
Sanierungsbedürftige Wohnungen müssen bewohnbar gemacht werden, um als
bezahlbares Mietobjekt zur Verfügung zu stehen.
Neben Mietwohnraum ist insbesondere auch der Wunsch nach einem Einfamilienhaus
weiterhin stark ausgeprägt. Vor allem in unseren Teilorten ist die Nachfrage sehr hoch.
Deshalb ist es richtig, dass die vielen Projekte, die angekündigt wurden, jetzt auch
endlich umgesetzt werden müssen. Die Schaffung von Bauland muss zur Priorität in der
Verwaltung werden.


3. Verkehr
a.) Busverkehr
Der Busverkehr in Nagold muss verbessert werden. Ein enger Taktverkehr in alle
Teilorte fehlt.
b.) Schienenverkehr
Die Bahnanbindung Nagolds an Stuttgart ist eine zentrale Infrastrukturaufgabe. Gute
Einwohner- und Infrastrukturentwicklungen haben in der Vergangenheit vor allem in
Gemeinden mit guter Bahnanbindung stattgefunden. Es ist gut, dass der Kreis und das
Land die Schienenanbindung Nagolds im Blick haben. Jetzt muss es darum gehen, die
Bahnhaltepunkte in Gündringen und Emmingen forciert anzugehen. Diese können
unseres Erachtens jetzt angegangen werden. Dies wäre eine deutliche Aufwertung der
Teilorte. Eine Stadtbahn nach Herrenberg könnte die gesamte Region an das
Stuttgarter Schienennetz anbinden. Es gilt bei der Anbindung nach Herrenberg und
Stuttgart jetzt die Ergebnisse der Machbarkeits- und Nutzenuntersuchung abzuwarten
und sich gemeinsam hinter das aussichtsreichste Projekt zu stellen.
c.) Radverkehr
Der Radverkehr benötigt eine sorgfältige Planung, wenn er zukünftigen
Erfordernissen gerecht werden soll. Ein Fachbüro, das sich mit Radverkehrsplanung
befasst, ist zu beauftragen. Das vorliegende Fuß- und Radwegekonzept kann hierzu
verwendet werden. Bedingt durch die neuen, südlich gelegenen Baugebiete ist
zunächst die Radwegeverbindung nach Iselshausen zu realisieren, die SPD
befürwortet hierbei die konsequente Wegeführung rechts der Waldach. Radfahren
entlastet die Innenstadt, es werden keine Schadstoffe und kein Lärm produziert.
Findet ein Teil des Verkehrs in der Stadt mittels Radmobilität statt, so nehmen
Aufenthaltsqualität und Sicherheit in der Stadt zu. Verkehrssichere Radwege in alle
Teilorte sind einzurichten. Eine einheitliche Beschilderung samt Einkehr-,
Verpflegungs-, Übernachtungs- und Rastmöglichkeiten sind notwendig, auch unter
touristischem Aspekt.
Wir brauchen ein Radwegekonzept für Nagold, das sowohl die Kernstadt als auch
die Stadtteile einschließt. Jeder Teilort muss mit einer sicheren Radwegeverbindung
an die Kernstadt angeschlossen werden und wir benötigen auch sichere
Radwegeverbindungen in die Nachbargemeinden.
d.) Elektromobilität
Die Versorgung mit stationären Ladestationen für die Elektromobilität in der Stadt
muss verbessert werden. In den Parkhäusern müssen öffentlich zugängliche
Lademöglichkeiten geschaffen werden. Dies erhöht die Attraktivität von Nagold für
Tourismus, Gewerbe und Handel.


Digitale Infrastruktur
a.) Breitband
Zentral für einen attraktiven Wohn- und Gewerbestandort ist ein gut ausgebautes
Glasfasernetz. In den meisten Teilorten konnte durch das
Markterkundungsverfahren des Landkreises die NetCom als Investor gewonnen
werden. Hier wird aktuell das Netz ausgebaut. Offen ist noch, wie sich der
Ausbau in Iselshausen und der Innenstadt gestaltet. Die Kooperation mit der
Deutschen Giganetz ist ein richtiger Schritt. Jetzt muss die Stadtverwaltung die
Bemühungen des Ausbauträgers unterstützen, damit genügend
Immobilienbesitzer von der Mitwirkung überzeugt werden können. Dies ist
Voraussetzung für das Gelingen des Ausbaus.
b.) Mobilfunk
Beim Mobilfunkausbau hinkt die Stadt Nagold deutlich hinterher und viele Teile
der Stadt sind Funklöcher. Die Stadt Nagold muss sich aktiv darum bemühen,
diese Funklöcher zu stopfen und die Betreiber der Netze auffordern, ihre
Infrastruktur zu verbessern.


4. Bildung
a.) Wir haben in Nagold ein breites Schulangebot mit sehr engagierten Lehrerinnen
und Lehrern mit den unterschiedlichsten pädagogischen Konzepten.
Von den Grundschulen mit Ganztagesprofil wie die Lembergschule mit aus unserer
Sicht sehr guten Ausstattung und Gebäude oder auch der Vollmaringer Grundschule,
die erst unlängst als Naturparkschule ausgezeichnet wurde, bis hin zu unserer
Gemeinschaftsschule, der Realschule oder unserem OHG. Abgerundet wird das
Angebot in Nagold mit dem Berufsschulzentrum in Kreisträgerschaft, welches vielfältige
Ausbildungsmöglichkeiten bietet bis hin zum Abitur an den sehr erfolgreichen
beruflichen Gymnasien wie beispielsweise dem WG oder dem TG aber auch der
Oberstufe an der Annemarie-Lindner-Schule. Grundsätzlich könnte man denken,
Nagold sei beim Thema Bildung gut aufgestellt. Leider hapert es vor allem an den
Gebäuden.
Einige städtische Schulen haben dringenden Sanierungsbedarf. Das Vorzeigeprojekt
Zellerschule darf nicht dazu führen, dass dringende Renovierungsarbeiten an anderen
Schulen zurückgestellt werden. Es kann doch nicht sein das es teilweise Schulen gibt
bei denen Fenster zugenagelt sind, Stromleitungen und Sicherungskasten auf dem
Stand der 70´ger Jahre sind und auf dem Schulhof nach Regen große Wasserflächen
entstehen. Die Kernenschule, das OHG und die Realschule haben dringenden
Investitionsbedarf. Wir brauchen ein vorausschauendes Investitionskonzept.
Hier muss dringend investiert werden. Die in den Haushalt eingestellten 10.000 Euro
können hier lediglich ein Anfang sein, um die von der Schule gewünschte Sprunggrube
und weitere Maßnahmen im Außenbereich umsetzen zu können.
Bildung ist zentrale Ressource unserer Gesellschaft. Um ein wettbewerbsfähiges
Schulangebot in Nagold bieten zu können, müssen die Schulgebäude in einem
zeitgemäßen Zustand sein. Schon heute verliert Nagold viele Schüler an die Schulen
umliegender Gemeinden. Das Bildungszentrum in Wildberg zieht viele Schüler aus dem
Norden Nagolds an. Die Gemeinschaftsschule in Jettingen ist sehr attraktiv. Und viele
Schülerinnen und Schüler aus den südlichen Stadtteilen nutzen nicht nur wegen den
traditionellen Verbindungen die hervorragenden Schulangebote in Rottenburg.


Kindergarten
Zentrales Problem in Nagold ist der Mangel an Kindergartenplätzen. Sowohl in der
Kernstadt als auch in einigen Stadtteilen bekommt nicht jedes Kind den gewünschten
Kindergartenplatz. Wir müssen der Idee „Kurze Beine, kurze Wege“ mehr Gewicht
entgegenbringen und wohnortnahe Betreuungsplätze schaffen. Oft müssen Kinder von
den Eltern jedoch über weite Strecken mit dem Auto in die Kita gebracht werden.
Nagold hat nach wie vor zu wenige Kindergartenplätze. Die Gündringer Kita sorgt etwas
für Entlastung, um den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen. Im Sinne einer
kinderfreundlichen Stadt müssen aber Kindergartenplätze vor Ort angeboten werden.
Beispielsweise in Vollmaringen ist die Situation katastrophal. Für 83 Kinder im
Kindergartenalter werden in der Vollmaringer Kita St. Josef 50 Plätze angeboten. Der
Neubau der städtischen Kita muss dringend angegangen werden. Zusätzlich muss der
sich im Gespräch befindliche Naturkindergarten zügig umgesetzt werden
Bildung ist ein gesellschaftlich überaus wichtiges Gut und sie beginnt bei den Jüngsten.
Chancengleichheit kennt kein Alter! Deshalb darf Finanzierung kein Hinderungsgrund
für gute Bildung in unseren Kindergärten sein. Wir setzen uns deshalb für gebührenfreie
Kindergärten in Nagold ein. Dazu muss sich die Stadt gegenüber dem Land und in den
Verbänden aktiv einsetzen. Kinder sind die Zukunft unserer Stadt und wir müssen als
Entscheidungsträger Politik für Familien machen, um die Zukunft unserer Stadt zu
sichern.
Die Nachfrage nach dem Ganztagesangebot für unter und über Dreijährige ist so groß,
dass sie nicht befriedigt werden kann. Diese Plätze sollten geschaffen werden, da
bei jungen Familien oftmals beide Partner arbeiten, schließlich ist das Mieten oder
Kaufen von Wohnungen in Nagold teuer. Außerdem fehlen in den
Kindertageseinrichtungen Springer, die bei Krankheit oder sonstiger Abwesenheit für
Vertretung sorgen.


b.) Schulsozialarbeit
Schulsozialarbeit ist inzwischen an vielen Schulen Standard. Über ihre Sinnhaftigkeit
wird nicht mehr gestritten.
Die Schulsozialarbeit an Nagolds größeren Schulen hat einen hervorragenden Ruf
und wird von allen an der Schule Tätigen als zwingend notwendig angesehen. Der
Bedarf ist aber nicht nur an größeren Schulen hoch. Es ist richtig und wichtig, dass
hier aufgestockt wird. Der Bedarf wird aber in Zukunft noch weiter steigen.


c.) VHS
Die Erwachsenenbildung durch die VHS ist enorm wichtig, insbesondere im
Zusammenhang mit Integration und Sprachförderung. Hier besteht erheblicher
Erweiterungsbedarf der Kapazität, weil viele bis nach Stuttgart fahren müssen, um
Sprachunterricht zu bekommen. Die SPD wird diese Arbeit fördern und unterstützen.


5. Klimaschutz
Prima Klima? – kommunal das Klima schützen! Die größte Krise der Menschheit, ist der
menschengemachte Klimawandel.
Klimaschutz bedeutet generationengerechtes Handeln, das wir in ethischer
Verantwortung für die zukünftigen Generationen planen müssen. Unsere Kinder und
Enkelkinder müssen lebenswerte Klima- und Umweltbedingungen vorfinden.
Klimaschutz beginnt in der Kommune, also im Rathaus. Es ist wichtig, dass die
Wärmeplanung und die Klimabilanz erstellt werden. Aber entscheidend ist am Schluss
die Umsetzung der Projekte.


6. Naturschutz
a.) Artenschutz
Die Zeit gut nützen – Arten schützen
Nagold hat beschlossen, für den Schutz von Bienen und Insekten aktiv zu werden.
Doch die Umsetzung geht längst nicht so schnell vonstatten, wie der Rückgang der
Insekten voranschreitet, der mittlerweile dramatische und beängstigende Formen
annimmt. Städtische Agrarflächen, die verpachtet sind, sollten zukünftig nicht mehr mit
Glyphosat oder ähnlichen, der Umwelt unzuträglichen Mitteln bearbeitet werden. Hier
sind die Pachtverträge zum nächstmöglichen Zeitpunkt umzustellen.
b.) Streuobst
Die Streuobstwiesen stellen einen hergebrachten Bestandteil unserer Kulturlandschaft
dar, sie sind wichtig für das Heimatgefühl der Menschen und als Lebensraum für
Insekten. Die Pflege der Bäume ist aber aufwändig und in heutiger Zeit schwierig.
Ohne diese Pflege hat das Streuobst aber keine gesicherte Zukunft – in der Not
werden Bäume stattdessen gefällt. Damit dies nicht geschieht, sollten
Streuobstbesitzer einen Pflegezuschuss erhalten.


7. Wirtschaft
In Nagold entwickelt sich die Wirtschaft sehr positiv. Die Unternehmen investieren und
erweitern. Eine wirtschaftsfreundliche Verwaltung ist Voraussetzung für eine zukünftig
weiterhin dynamische Entwicklung. Die Stadt muss ständig bemüht sein, bürokratische
Hürden für Unternehmen abzubauen. Neben der Bestandspflege der Nagolder
Unternehmen ist es auch Aufgabe der Stadt, Existenzgründungen zu fördern und
positiv zu begleiten. Die Entwicklung von Gewerbeflächen bleibt weiterhin wesentliche
Aufgabe der Stadt. Auch in den Teilorten gibt es vermehrt Anfragen von
ortsansässigen Handwerkern nach Gewerbegrundstücken. Die Stadt muss es jungen
Unternehmern ermöglichen, ihren Betrieb am Ort zu betreiben.
Die Nagolder Wirtschaftsförderung muss zur Entbürokratisierung und Optimierung der
Prozesse in der Verwaltung im Sinne von Kundenfreundlichkeit beitragen. Wir müssen
wieder dynamischer werden!


8. Tourismus
Seit der Landesgartenschau wird Nagold auch als Tourismusdestination
wahrgenommen.
Wir haben mit dem Innenstadtumbau und den Freizeitanlagen im Kleb, sowie unserer
Burg und den Flüssen Nagold und Waldach eine Stadt mit hohem Freizeitwert. Das
müssen wir nutzen!
Die Chancen für Nagold liegen insbesondere im Tagestourismus. Eine interessante
Zielgruppe sind sicherlich die Besucher der Nationalparkregion Schwarzwald, diese
müssen wir für Tagesausflüge und Shoppingtouren nach Nagold gewinnen.
Eine immer wichtigere Gruppe werden für Nagold die Radtouristen. Im Zeitalter von E-
Bikes stellen auch bergige Landschaften kein größeres Hindernis mehr dar.
Ein besonderes touristisches Highlight und ein Anziehungsmagnet nicht nur für Kinder
und Familien war die Klebbahn. Diese muss reaktiviert und ein neuer Betreiber
gefunden werden.
Das OHG hat eine beeindruckende geologische Sammlung – Die Idee eines öffentlich
zugänglichen Geomuseums unterstützen wir.
Mit dem 7 Berge Weg wurde ein hervorragender Qualitätswanderweg geschaffen. Die
Stadt muss sich darum bemühen, weitere Premium Wanderwege auszuweisen, zum
Beispiel könnte ein Streuobstwanderparadies geschaffen werden.


9. Ehrenamt
Unsere Vereine und Kirchen in Nagold und in den Teilorten sind wesentlicher Träger
des kulturellen Lebens unserer Stadt.
Das attraktive und vielfältige Leben in vielen Vereinen und Interessengruppen in
Nagold, von Theatergruppen über die Freiwillige Feuerwehr und Beratungstätigkeiten
bis hin zu Besuchsgruppen oder auch der Unterhaltung der Nagolder Museen oder der
Unterstützung unserer Schulen und Kindergärten ist ohne vielfältiges ehrenamtliches
Engagement aller Alters- und Bevölkerungsgruppen nicht denkbar. Dieses
Engagement unterstützen wir ausdrücklich. Wir fordern bessere Würdigung der
Ehrenamtlichen durch die Stadt durch z.B. den Abbau von überflüssigen
bürokratischen Hürden. Unsere bisherige Vereinsförderung sowohl im musischen als
auch im sportlichen Bereich dürfen wir nicht reduzieren. Dank dieser insbesondere auf
die Jugendarbeit ausgerichteten Förderung haben wir ein buntes Vereinsleben, auf
das wir zurecht stolz sein können.


10. Innenstadt
Der Cityverein hat in den vergangenen Jahren viel geleistet. Die Veranstaltungen wie
der Urschelherbst oder die Lichternacht sind hoch attraktiv. Bei schönem Wetter wird
Nagold von Besuchern aus dem weiten Umfeld geflutet.
Auf den Lorbeeren der Vergangenheit, die durch den Innenstadtumbau erworben
wurden, dürfen wir uns aber nicht ausruhen.
Nagold braucht einen Masterplan, wie die Innenstadt aussehen soll und welche
Architektur wir in diesem Herzstück unserer Stadt zulassen wollen. Wir müssen ein
Leitbild unter Bürgerbeteiligung zu einer ökologischen und sozialen Stadtentwicklung
auf das Jahr 2040 hin entwickeln.


11. Teilorte
Fast die Hälfte unserer Einwohner lebt in Stadtteilen. Diese Dörfer haben eine
eigenständige kulturelle Tradition mit vielfältigem Vereinsleben.
Insbesondere die kulturelle Vielfalt sowie die Entwicklungsmöglichkeiten müssen wir
erhalten. Wir unterstützen die Ortschaftsräte in ihren Bemühungen und Aktivitäten für
die weitere Zukunft unserer Dörfer.


12. Krankenhaus
Die Umsetzung des Medizinkonzepts 2030 durch den Landkreis Calw mit der
Etablierung des Klinikstandortes Nagold als Schwerpunktkrankenhaus muss
umgesetzt werde. Es muss mit einer Gynäkologie und Geburtshilfe sowie der
Neurologie zum Schwerpunktversorger im Kreis Calw ausgebaut werden. Hierdurch
wird eine gute medizinische Versorgung unserer Stadt und des Umlandes gesichert.