Erinnerungen, welche nicht verblassen dürfen

Veröffentlicht am 08.11.2020 in Ortsverein

Anna Ohnweiler

Es war das Ereignis, welches das deutsche Vernichtungsprojekt ankündigte. Am 9. November 1938 brannten überall in Deutschland und Österreich die Synagogen, jüdische Geschäfte und Wohnungen wurden von Nazi-Schergen überfallen, demoliert und geplündert.

Überall in Deutschland bedeutet auch, dass WIR ALLE Spuren dieser Taten auch in unserer allernächsten Umgebung finden.
Wer in den Abendstunden in den kleinen Gäuort Baisingen fährt, wird von der Stille dieses Ortes gefangengenommen. Dieses wird auch am Abend des 10. November 1938 so gewesen sein, bis eine Horde von 70 bis 80 SA-Leuten dort einfiel, um zu zerstören, zu plündern und die jüdischen Dorfbewohner in Angst und Schrecken zu versetzen.
Dass die Synagoge nicht angezündet wurde, ist dem Umstand zu verdanken, dass die benachbarten Häuser gefährdet worden wären. Das Innere der Synagoge wurde komplett zerstört und ausgebrannt.
 
1941 wurde das Vernichtungsprojekt in Baisingen mit der Deportation von 60 Menschen jüdischen Glaubens beendet. Damit wurde auch das jüdischen Leben in diesem kleinen idyllischen Gäudorf ausgelöscht, einem Dorf, in welchem vormals ein Drittel der Dorfbewohner jüdischen Glaubens war.
 
Das Wachhalten der Erinnerungskultur ist eine Verpflichtung an uns, damit jede Form von Antisemitismus in diesem Land keinen Nährboden mehr findet.
Wir als SPD müssen jetzt und immer gegen rassistische Tendenzen ankämpfen, denn die Einteilung der Menschen in Rassen, war der Beginn der gezielten Vernichtung der Juden, nachdem man sie als minderwertige Rasse eingestuft hatte.
Es gibt keine Menschenrassen und darf sie nicht mehr geben. Wir sind alle Menschen, und die Unantastbarkeit der Würde des Menschen ist unser höchstes Gebot.