Ein Jahr voller Emotionen

Veröffentlicht am 25.12.2015 in Allgemein

 

Liebe Freundinnen, liebe Freunde,

das Jahr 2015 neigt sich dem Ende. Ein Jahr voller Emotionen und Herausforderungen.  Mit dem Krieg in Syrien und dem Irak haben wir einen regionalen Konflikt, der sich schnell zu einem Flächenbrand entwickelt, der die ganze Welt in Atem hält. Der internationale Terrorismus ist eine Gefahr für uns alle – wir dürfen uns aber durch den Terror nicht in unserer Freiheit und unserer Lebensweise beschränken lassen – genau dies wollen die Terroristen; wenn wir das zulassen haben wir verloren. Die Folge dieses Krieges ist die größte humanitäre Katastrophe unserer Zeit. Millionen von Flüchtlingen fliehen vor dem Terror des IS aus Syrien. Der Flüchtlingsstrom stellt uns vor Herausforderungen von denen wir noch nicht genau wissen wie wir das schaffen. Nur dank der vielen ehrenamtlichen Helfern in den Arbeitskreisen Asyl haben wir überhaupt eine Chance, diese Aufgabe zu meistern.

Der Kreis Calw  steht aber auch in anderen Bereichen vor großen Herausforderungen. 

Eines der zentralen Probleme ist der Bevölkerungsrückgang in unserem Kreis. Zur generellen demografischen Entwicklung kommt bei uns vor allem die Problematik der Abwanderung junger Menschen zum Tragen.  Um die demografische Problematik in den Griff zu bekommen ist es wichtig, dass Bund und Land eine gute Familienpolitik machen. Hier kann das Land mit seiner Unterstützung der Kommunen bei der Kinderbetreuung einiges vorweisen, die Förderung der Kleinkindbetreuung ist in Baden-Württemberg inzwischen vorbildlich.

Um der Abwanderung junger Familien entgegenzuwirken müssen wir vor allem mit Hilfe des Landes unsere Hausaufgaben vor Ort machen. Die Attraktivierung unseres Kreises hat oberste Priorität. Hierbei ist uns in den letzten Jahren einiges gelungen. Bestes Beispiel ist das Wirtschaftsgymnasium in Nagold, für das ich mich gemeinsam mit unserem ehemaligen Landtagsabgeordneten Rainer Prewo und Landrat Helmut Riegger verkämpft habe und das mit der Unterstützung des SPD-Fraktionsvorsitzenden Claus Schmiedel realisiert werden konnte. Aus dem „Toten Pferd“ wurde ein Rennpferd, das auf der Überholspur läuft. Die Anmeldezahlen sprechen für sich. 2016 macht der erste Jahrgang in Nagold sein Abitur. Alle drei Jahre lagen die  Anmeldungen weit über 60, so dass problemlos eine Zweizügigkeit möglich gewesen wäre. Deshalb habe ich im Kreistag diesen Antrag gestellt, er wird im nächsten Kultur- und Sozialausschuss behandelt.

Aber noch viele weitere Erfolge können wir vorweisen. Wir  haben die Förderzusage für die Krankenhauskonzeption des Landkreises Calw. Das bedeutet, dass in Calw ein Krankenhaus neu gebaut und das Nagolder Krankenhaus komplett saniert und zum Schwerpunktkrankenhaus umgebaut wird. Unsere Sozialministerin Katrin Altpeter hat uns  hierfür die Förderzusage gegeben.

Auch beim Breitbandausbau kommen wir im Kreis Calw voran. Dank des Landes können Investitionen der Kommunen in das Breitbandnetz bis zu 90 % gefördert werden. Wer jetzt nicht baut, dem ist nicht zu helfen.

Die Hermann Hesse Bahn von Calw nach Renningen steht in den Startlöchern. Dank den Änderungen des Landes bei den Förderrichtlinien kann diese Strecke reaktiviert werden. Das Land hat seinen Förderwillen in einem sogenannten „Letter of Intent“ klar zu Ausdruck gebracht.

Jetzt gilt es, sich mit aller Kraft auf die Schienenverbindung Nagold—Stuttgart zu stürzen. Hier gibt es Ideen mit einer Flügelung in Hochdorf den Zug nach Nagold fahren zulassen.

Beim Bus ÖPNV muss der Stundentakt in alle Dörfer weiterhin das Ziel sein. Auch wenn wir aktuell vom Centro nicht so gute Nachrichten hören, können solche Rufbuslösungen durchaus wichtiger Bestandteil unseres Busnetzes sein. Der ÖPNV ist zentraler Standortfaktor einer Gemeinde. Ohne gute Anbindung ziehen keine jungen Familien in unsere Dörfer.

Mit der regionalen Schulentwicklung machen sich unsere Schulen im ländlichen Raum fit für die Zukunft. Immer mehr Schulen in unserem Kreis entwickeln integrative Schulkonzepte, einige machen sich auf den Weg und wollen Gemeinschaftsschule werden. Das ist der richtige Weg für die Schulen im ländlichen Raum.

Beim Nationalpark sind wir in der Region leider gescheitert. Der Kaltenbronn wäre prädestiniert gewesen. Dieses zukunftsweisende ökologische und touristische Projekt ist aber an den Konservativen in unserer Region gescheitert. Hier wurde eine große Chance vertan. Wie erfolgreich der Nationalpark ist wird jetzt deutlich. Wir müssen jetzt versuchen, Anschluss an die Nationalparkregion zu bekommen und die Option Kaltenbronn für die Zukunft warm halten.

Viele von uns ärgern sich in den letzten Wochen über die vielen Baustellen in Baden Württemberg. Das ist jedoch ein gutes Zeichen. Noch nie wurde so viel in die Sanierung des Straßennetzes investiert wie in den letzten fünf Jahren. Noch immer ist die Straße wichtige Infrastruktur insbesondere für den ländlichen Raum. Das wurde früher leider stark vernachlässigt.

Liebe Freundinnen und Freunde,

wir haben schon Einigens geschafft aber es liegen noch große Aufgabe vor uns. Eines der drängendsten Probleme der Zukunft wird der Fachkräftemangel sein. Deshalb ist es wichtig, unsere Region attraktiv zu machen damit Menschen gerne bei uns leben möchten. Vielleicht bieten auch die Flüchtlinge eine Chance für uns, wenn uns die Integration gelingt. Hier sind all unsere Anstrengungen notwendig.

Ich wünsche Euch ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr 2016!

Euer

Daniel Steinrode

 

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