Schulstadt Nagold?

Veröffentlicht am 14.07.2021 in Allgemein

Leserbrief von Bernd Gorenflo zu Berichterstattung im Schwabo über die Ausschusssittzung zum Schulstandort Nagold

Im Schul-,Kultur- und Sportausschuss wurde für das Schuljahr 2020/21 die Zahl von 2854 Schülerinnen und Schülern beziffert. Im Vergleich zu 2004/05 stellt dies einen Rückgang von  1079 Schülern dar. Oder in Prozentzahlen: minus 28%.

Nagold hat sich in der Vergangenheit gerne mit dem Attribut der Schulstadt geschmückt. Nun haben Schüler und Eltern aber die umliegenden Bildungsstätten in Wildberg, Ebhausen, Jettingen und Rottenburg entdeckt. Die  freie Schulwahl erleichtert die Abstimmung mit den Füßen zusätzlich.

 

Für Nagolder Schüler und Eltern wäre es am Naheliegendsten und am Einfachsten, Nagolder Schulen zu besuchen. Diese scheinen aber de facto unattraktiver zu sein, als die Schulen der Nachbargemeinden. Durch die hierdurch fehlenden Zuwendungen   aus dem Schullastenausgleich entgeht der Stadt nicht nur das Prestige „Schulstadt“, sondern auch jährlich ein beträchtlicher Betrag für die klamme Stadtkasse.

Nagolds Schulen müssen wieder für  Nagolder Schüler und Eltern attraktiv werden, Schulgebäude müssen so anziehend sein, dass man vor Ort auch gerne in die Schule geht, Planungen sollten beschleunigt werden. So plant man seit Jahren den Umbau der Zellerschule, jedoch: wenn es lediglich  bei der Planung bleibt, geschieht nichts, nur Schüler, Eltern und Lehrer sind verunsichert. Wie schnell es gehen kann, wenn der entsprechende politische Wille vorhanden ist, zeigt die baldige Eröffnung der umstrittenen Tiefgarage: Planung, Realisierung und Finanzierung an einem Stück. Nun stellt der Bau der Tiefgarage mit über 7 Mio. eine freiwillige Leistung und damit keine Pflichtaufgabe der Stadt dar. Bereitstellung, Erhalt und Invest in Schulgebäude sind aber sehr wohl als Pflichtaufgaben vorgegeben. Verkehrte Welt?

 

Bernd Gorenflo

 

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