Politischer Aschermittwoch in Nagold – Claus Schmiedel, Daniel Steinrode und Mike Jörg reißen Publikum mit

Veröffentlicht am 12.02.2016 in Allgemein

Die Akteure des Abends: Daniel Steinrode, Claus Schmiedel, Mike Jörg

Zwei Politiker, ein Kabarettist und viele, gut gelaunte Gäste – eine perfekte Mischung für den ersten politischen Aschermittwoch in Nagold. Dazu, dass es nicht bei einer vielversprechenden Mischung blieb sondern ein rundum gelungener Abend wurde, bei dem jeder das Publikum, das dicht gedrängt sitzen musste, auf seine Weise begeisterte, trugen die drei Hauptakteure des Abends in besonderem Maße bei. Landtagskandidat Daniel Steinrode hatte eigens das „tote Pferd“ wiederbelebt, das er symbolisch für das angeblich zu Grabe getragene Wirtschaftsgymnasium verliehen bekommen hatte. Dass dies nun doch Realität wurde, das unterstrich Steinrode in seiner engagierten Rede. Und nicht nur das: viele andere Projekte waren in den vergangenen fünf Jahren zustande gekommen, an denen die Vorgängerregierung lange herumgekrebst oder diese gar blockiert hatte. So etwa war die Abschaffung des Polizeiposten in Hochdorf nicht etwa der Polizeireform geschuldet sondern von einer CDU-Regierung verursacht worden. Daniel Steinrode stellte in vergleichbar enthusiastischer Art und Weise auch sein Wahlprogramm vor, das er als Abgeordneter vorhabe. Dazu zählen unter anderem eine bessere und direkte Bahnanbindung des Südkreises nach Stuttgart, die Stärkung der Infrastruktur vor Ort, flächendeckende Breitbandversorgung, Ausbau der Gesundheitsversorgung. „Den Kreis für junge Menschen attraktiver machen“ war ebenfalls eine zentrale Forderung Steinrodes. 

Der Satiriker Mike Jörg brannte ein Feuerwerk voller hintersinniger Anspielungen ab. Er stellte den atemlosen Aktivismus des Zeitgeistes in einen Horizont von Jahrtausenden. „Mit etwas Abstand ist vieles leichter zu ertragen.“ Er nutzte den Termin „Politischer Aschermittwoch“ nicht, um zynisch rein zu klatschen, sondern verpackte seine Kritik hinter sprachlicher Schönheit. Fasziniert hat seine Gegenüberstellung der Welt der Tiere und der Welt der Menschen. „Die animalischen Tiere leben in der Animal-Farm; wir rationalen Menschen leben in der Ratio-Pharm.“  Weil der Wolf vom Aussterben bedroht sei, habe die „Konferenz der Tiere“ beschlossen, einen  als Plüschwolf verkleideten Plüschhasen namens Wolff ins Rennen um den Ministerpräsidenten-Posten zu schicken. „Wenn es klappt, wird  sich selbst der ansonsten grimmige Dachs in seinem Bau vor Freude kringeln.“

„Den Untergang des Abendlandes weil die können net regieren und mit Geld umgehen“ hatte die CDU-Vorgängerregierung nach dem Regierungswechsel prognostiziert und wurde doch Lügen gestraft. Denn da musste Claus Schmiedel enttäuschen: dies war nicht eingetreten. Ganz im Gegenteil – kein anderes Land hat ein solch starkes Wirtschaftswachstum. Vier ausgeglichene Haushalte in Folge, ein Höchstmaß an Beschäftigung ebenso wie eine Rekordzahl von 15 Millionen an Übernachtungen im Tourismus zeigen, dass diese Schwarzmalerei überflüssig war. Und nicht nur das – Baden-Württemberg wächst, weil die Bedingungen hier optimal sind. Dieser Punkt jedoch ist nicht überall gleich: der Ländliche Raum profitiert nicht so sehr wie die urbanen Ballungsräume. „Wie halten wir die Flächenstärke?“ fragte Claus Schmiedel. Hier muss weiter gestärkt werden – dass dies im Kreis Calw bereits getan wurde bewiesen die Zahlen und Fakten, die Schmiedel auf den Tisch legte. Allein bei der Straßeninfrastruktur hat der Kreis enorm profitiert: während der SPD-Regierungszeit wurden im Vergleich zur CDU-Regierung die Ausgaben für Straßenbau im Kreis Calw um 56 % erhöht auf 46,743 Millionen Euro und davon 28,3 Millionen in Landesstraßen gesteckt. Auch in der Kleinkindbetreuung erhielt der Kreis Calw fünf Millionen Euro von der grün-roten Landesregierung – im Gegensatz zu 1,75 Millionen zuvor. Bei der Städtebauförderung wurden ebenfalls mehr Gelder für den Kreis ausgeschüttet als bislang: der Kreis Calw profitiert hier überdurchschnittlich mit 46 Euro pro Kopf statt 19 Euro bei einem Gesamtetat über 207 Millionen Euro landesweit und 7,4 Millionen im Kreis.

„Rainer Prewo und Daniel haben eines gemeinsam: sie kümmern sich und setzen alle Hebel in Bewegung und sitzen nicht auf ihrem Hintern“ wetterte Schmiedel zum Abschluss und erhielt hierfür tosenden Applaus von den rund siebzig Gästen im überfüllten Raum des Hotels Adler in Nagold. 

 

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