Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
ein besonderes Jahr neigt sich dem Ende. Das Jahr, auf das wir zurückblicken, ist ein Jahr, das wir alle so noch nie erlebt haben. Vor einem Jahr haben wir in den Nachrichten gehört, dass in Wuhan, China, ein neuartiges Virus ausgebrochen und auf einem Tiermarkt auf Menschen übergesprungen ist. Es war weit weg und für uns zu diesem Zeitpunkt nicht groß von Interesse oder Bedeutung: es war eben, wie wenn in China ein Sack Reis umfällt. Die Fasnet konnten wir Anfang des Jahres noch ganz normal feiern, doch als auch bei uns die Zahlen stiegen, und schon vor dem ersten Lockdown Mehl und Klopapier in den Supermärkten knapp wurde, veränderte sich auch unsere gewohnte Welt und wurde eine komplett andere. Plötzlich waren Schulen, Gastronomie und Geschäfte geschlossen. Alle analogen Vereinsaktivitäten wurden eingestellt, nicht einmal mehr Gottesdienste fanden in unseren Kirchen und Nagolder Moscheen statt. Plötzlich verlagerte sich vieles in den virtuellen Raum. Heute kennen viele Menschen digitale Konferenzsysteme wie Zoom, Teams, Skype, Jitsi und Webex. Werkzeuge, die es auch schon früher gab, aber kaum jemand Zugang dazu hatte. Vereinstreffen finden inzwischen in Online-Konferenzen statt, Gottesdienste verlagern sich in Zoom wie beispielsweise bei der evangelischen Kirchengemeinde Hochdorf, Vollmaringen, Gündringen und Schietingen. Hier wurde Nähe und gleichzeitig Distanz praktiziert.
Normalerweise blicke ich traditionell in der letzten Ausgabe des Mitteilungsblattes immer auf die unzähligen Vereinsaktivitäten und Feste zurück, die im vergangenen Jahr stattgefunden haben. Bis zur Fasnet war noch alles normal und diese wurde noch bei schönstem Wetter in Vollmaringen gefeiert. Doch Frühlingsfest, Herbstfest, NABU Fest, Weihnachtskonzert, zahlreiche Fußballspiele des SVV, Sportangebote für Alt und Jung und viele weitere Events sowie soziale und kulturelle Angebote haben wir schmerzlich vermisst – und diese fehlenden menschlichen Begegnungen hinterlassen Lücken.
Ein Highlight in diesem Jahr ist sicherlich die erfolgreiche Wiedereröffnung unser Sportheims. Mit unseren neuen Sportheimpächtern Ute und Sandy Gleich haben wir wieder eine tolle Dorfgastronomie mit sehr leckerem Essen. Der Biergarten wurde ab Eröffnung von vielen Gästen gut besucht und etablierte sich schnell zum neuen Kommunikationszentrum in Vollmaringen.
Jetzt im Lockdown gibt es Essen-to-Go und Menschen, die nicht so gut zu Fuß sind, bekommen das Essen auch nach Hause geliefert.
Trotz Corona war natürlich der Vollmaringer Ortschaftsrat auch in 2020 aktiv. Am Dorfplatz wurde inzwischen der Blühstreifen erneuert und mit drei gepflasterten Übergängen versehen. Außerdem wurde eine Stromverkabelung für die Festbeleuchtung am Dorfplatz sowie für eine neue Straßenlampe verlegt. Da unser schöner Dorfplatz inzwischen als Dauerparkplatz und als Park & Ride Parkplatz benutzt wird, beschloss der Ortschaftsrat eine Parkzeitbeschränkung von 3 Stunden. Auf dem Dorfplatz soll auch weiterhin die Möglichkeit bestehen zu parken, aber er soll insbesondere Besuchern des Friseurgeschäftes, des Nagelstudios, der Bäckereifiliale, der Kirche, Schule, Feuerwehr, des Dorfgemeinschaftsraumes oder weiteren Einrichtungen sowie sonstigen Besuchern Vollmaringens zur Verfügung stehen. Die neue Drei-Stundenparkzeit wird mit einer Parkscheibenregelung umgesetzt, die dann vom Ordnungsamt überwacht wird.
In Richtung Hochdorf sowie in Richtung Nagold wurden zwei Mitfahrbänkle aufgestellt, die als Ergänzung zum Busverkehr genutzt werden können.
In der Baisinger Straße wird an der Einmündung Baisinger Straße /Röteweg ein Halteverbot eingerichtet werden. Die neue Fußgängerquerung in der Schloßstraße wird mit einer Beleuchtung ausgestattet. Aktuell ist die Vollmaringer Grundschule dabei, den Schulwegeplan für Vollmaringen zu überarbeiten. Dabei soll die neue Querungshilfe mit einbezogen werden.
Außerdem freut sich die Grundschule auf eine neue Digitalausstattung. Die Vollmaringer Grundschule war eine der ersten Grundschulen in der Region, die ein Medienkonzept erarbeitet hat, und deshalb nun mit neuen Medien über das Digitalisierungspaket ausgestattet werden kann. Im ersten Lockdown hat der Ortschaftsrat die Vollmaringer Grundschule beim Kauf von Übungsheften für die Kinder unterstützt, damit selbständig zu Hause Übungsaufgaben gemacht werden können.
Am Wasserbehälter der Gäuwasserversorgung steht inzwischen der neue Sendemast der Telekom, der in Kürze Vollmaringen mit besserem Mobilfunkempfang versorgen wird.
Aktuell wird am Sportplatz die neue Sprunggrube gebaut. Diese steht dann insbesondere der Grundschule im Schulsport zur Vorbereitung auf die Bundesjugendspiele zur Verfügung.
Eine große Baustelle prägte dieses Jahr das Vollmaringer Ortsbild. Es lief nicht immer alles reibungsfrei, dennoch ist es gut, dass die Netze-BW gemeinsam mit der Stadt im Breiteweg, in der Hochdorfer Straße und in der Schwarzwaldstraße das Gasnetz ausgebaut hat, sowie die Möglichkeit geschaffen wurde, für einige Haushalte ein Leerrohr für Glasfaser einzuziehen. An manchen Häusern soll die Erdverkabelung des Stromnetzes umgesetzt werden.
Im kommenden Jahr ist die Umsetzung in der Göttelfinger Straße in Planung. Ich hoffe, dass die Konzessionsentscheidung des Gemeinderates die Investitionsentscheidung der Netze BW nicht negativ beeinflusst.
Die Nachfrage nach Wohnraum ist ungebrochen, sowohl nach Mietwohnraum als auch nach Eigentumswohnungen. Bei der Umlegung Obere Röte geht es vorwärts. Am 02.02.21 sollen im Umlegungsausschuss die nötigen Umlegungsbeschlüsse gefasst werden und im Haushaltsplanentwurf der Stadt Nagold ist für die nötigen Infrastrukturmaßnahmen für 2021 eine Verpflichtungsermächtigung vorgesehen.
Bei unserem geplanten Baugebiet Röte 3 und 4 fand vor kurzem eine Eigentümerinformationsveranstaltung in der Vollmaringer Gemeindehalle statt. Der Vollmaringer Ortschaftsrat hat für das Gebiet ein Flächenlayout beschlossen. Aktuell wird vom Stadtplanungsamt der Bebauungsplanentwurf für den Gemeinderat vorbereitet. Danach wird der Entwicklungsträger Gespräche über die Umsetzung mit den Eigentümern führen.
Die Feuerwehr braucht nun endlich ihr neues Feuerwehrgerätehaus. Der Ortschaftsrat wartet aktuell darauf, dass die Pläne und der genaue Raumbedarf den Ortschaftsräten von der Verwaltung vorgestellt wird. Danach werden die Eigentümer der Grundstücke über diese Pläne informiert und der genaue Raumbedarf erläutert.
Der Vollmaringer Kindergarten kommt an seine Kapazitätsgrenze. Wir freuen uns natürlich, dass es wieder deutlich mehr Kinder in Vollmaringen gibt. Dies bedeutet jedoch, dass aktuell darüber nachgedacht werden muss, wie das Kapazitätsproblem in den Griff gebracht werden kann.
Bereits im Frühjahr wurde in der Gemeindehalle eine neue Soundanlage installiert und im Augenblick wird dort der Boden saniert. Weitere Sanierungen sind in der Halle geplant.
Im neuen Jahr wird die Rathausfassade gestrichen. Außerdem wurde die Firma Wollensak beauftragt, den Dorfbrunnen am Schloss zu sanieren sowie die von Kindern beschädigte Dorfmauer wiederaufzubauen.
Auch unsere Vereine, die auch nach der Pandemie eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen Leben Vollmaringens spielen werden, haben in diesem Jahr eine schwierige Zeit, viel Ungewissheit und zahlreiche Durststrecken erlebt – und sie leiden noch immer darunter. Dabei sind aber auch viele kreative und witzige Ideen entstanden, wie zum Beispiel die virtuelle, unterhaltsame Umsetzung des Frühlingsfests in kurzen Filmen auf Facebook durch den Musikverein.
Für das Durchhaltevermögen, den dennoch unentwegten Einsatz und das unermüdliche Engagement aller Verantwortlichen sowie all derer, die unsere Vereine in dieser schweren Zeit unterstützen, möchte ich mich herzlich bedanken.
Liebe Vollmaringerinnen, liebe Vollmaringer, bleiben Sie gesund und halten Sie Abstand aus Solidarität. Mit den Nachrichten über den Impfstoff gibt es berechtigte Hoffnung, dass Ende des Jahres 2021 oder im Jahr 2022 wieder normalere Verhältnisse herrschen werden. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien und Freunden gesegnete Weihnachten und einen guten Start in das Jahr 2020.
Ihr
Daniel Steinrode
Ortsvorsteher
