Der geplante Standort für einen Neubau der Straßenmeisterei „Hinter der Burg“ ist nicht geeignet

Veröffentlicht am 03.08.2019 in Allgemein

Herrn Oberbürgermeister Jürgen Grossmann                                               

als Vorsitzender des Gemeinderates der Stadt Nagold

Der geplante Standort für einen Neubau der Straßenmeisterei „Hinter der Burg“ ist nicht

geeignet.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Grossmann,

der Unmut in der Nagolder Bevölkerung wegen der geplanten Straßenmeisterei „Hinter der Burg“  wächst. Viele Bürgerinnen und Bürger unsere Stadt äußern ihre Ablehnung dieser Planungen öffentlich. Auch die letzte Sitzung des gemeinsamen Ausschusses der Verwaltungsgemeinschaft hat gezeigt, dass es auch unter Mandatsträgern verschiedener Fraktionen (CDU, SPD, Grüne) erheblichen Widerstand gegen die Verbauung des Schlossberghanges gibt. Ein neu gewählter Gemeinderat bewertet eventuell das Vorhaben neu.

 

Wir beantragen daher, das Thema erneut auf die Tagesordnung des Gemeinderates zu setzen und das Thema erneut in den zuständigen Fachausschüssen zu beraten. Wir müssen hier dringend Schaden von unserer Stadt abwenden und nach intelligenten Lösungen suchen. Der geplante Standort für einen Neubau der Straßenmeisterei „Hinter der Burg“ ist nicht geeignet für solch ein Projekt. Sowohl aus ökologischen aber vor allem auch aus ästhetischen Gründen muss dieser Standort abgelehnt werden. Der Stadteingang von Rohrdorf her kommend mit dem Blick auf die Burg und auf die vorgelagerte Streuobstwiese ist der schönste Stadteingang in Nagold. Dieses landschaftliche Juwel darf nicht zerstört werden.

Deshalb muss dringend nach einem anderen Standort gesucht werden. Der Landschaftsverlust ist schlichtweg zu groß, dies wurde von uns in dem in der letzten Legislaturperiode gestellten Antrag bereits begründet.

Auch die Kooperation zwischen Straßenmeisterei und Baubetriebshof der Stadt Nagold wurde noch nicht hinreichend geprüft.  Der Baubetriebshof der Stadt und die Straßenmeisterei des Kreises haben weitgehend dasselbe technische Produktportfolio. Beide sind für den Räum- und Streudienst zuständig, für die Beschilderungen, Sperrungen, für Mäharbeiten entlang der Straßen, Pflege der Kreisel, Böschungen, Kanalarbeiten, außerdem ggf. - sofern nicht fremd vergeben – für Straßentechnik an Ampeln und für Straßenreparaturen. Sie haben dementsprechend einen weit übereinstimmenden Fahrzeug- und Maschinenpark sowie Ausstattung an Werkzeugen und Hilfsmitteln wie Schilderlager, Sperrmittel, Salzlager und anderes. Beim Bauhof fallen natürlich noch mehr Grünpflege (Parks, Friedhöfe), Gewässerpflege sowie Unterhaltsaufgaben an (das bliebe wie heute).

Statt nur das Netz der Gemeindestraßen übernimmt der Baubetriebshof den Straßenunterhalt im ganzen Nagolder Stadtgebiet, also einschließlich der innerstädtischen Kreis-, Landes- und Bundesstraßenabschnitte. Das wäre zunächst für beide Seiten eine beträchtliche Rationalisierung. Beide Betriebe hätten dann jeweils ein zusammenhängendes Gebiet zu bearbeiten, ihre Arbeitsbereiche würden einander kaum kreuzen und unterbrechen. Auch die vorzuhaltenden Geräte und Hilfsmittel ließen sich voraussichtlich effizienter einsetzen. Bei der Standortsuche für die Straßenmeisterei hätte der Kreis den Vorteil, den nach Geographie und Liegenschaftskosten günstigsten Standort zu wählen. Für den Baubetriebshof liegt der Skalenvorteil im gleich bleibenden geographischen Operationsraum auf der Hand. Auch könnte die Stadt Nagold die Operationslogistik im ganzen Netz nach ihren funktionalen Prioritäten steuern.

Sollte der Baubetriebshof wegen der zusätzlichen Aufgaben etwas mehr Fläche brauchen, dürfte sich diese am vorhandenen Standort schaffen lassen.

Sollte sich die Kooperation der beiden Betriebe aus politischen Gründen nicht realisieren lassen, muss dringend nach einem anderen Standort gesucht werden. In Betracht kommt das Industriegebiet auf dem Eisberg.

Mit freundlichen Grüßen

Für die Fraktion der SPD

Daniel Steinrode

 

Homepage Daniel Steinrode