SPD Nagold will Vorstellung der Hoffnungshäuser beim Wirtschaftsgespräch

Veröffentlicht am 16.01.2024 in Allgemein

Nagold. „Hier werden Fremde zu Freunden“. „Hier“ – das sind die Hoffnungshäuser in Nagold, in denen dieser Leitgedanke täglich gelebt und auf unterschiedlichste Weise umgesetzt wird. Insgesamt 32 Hoffnungshäuser gibt es derzeit in Baden-Württemberg, und das Konzept ist stets dasselbe: Menschen mit und ohne Migrationshintergrund leben gemeinsam unter einem Dach und gestalten Teile ihres Lebens miteinander. Auf Initiative von Klaus Rais besuchte die SPD Nagold nun das Nagolder Hoffnungshaus und informierte sich über das Konzept der 2013 gegründeten Hoffnungsträgerstiftung.

Im Oktober 2022 wurde das Nagolder Haus eröffnet und ist bis auf eine Wohnung inzwischen komplett belegt. Standortleiter Christoph Hartmann führte die Besucher durch das Haus und erläuterte das Baukonzept: „Alle Hoffnungshäuser sind gleich gebaut und geschnitten. Die geschwungenen Balkone haben dabei eine besondere Bedeutung: durch den versetzten Verlauf können die Nachbarn über die Stockwerke hinweg direkt miteinander sprechen und sich sehen.“ Die direkte Kommunikation miteinander ist ein Grundbaustein im Gesamtkonzept. SPD Ortsvereinsvorsitzende Marina Ederle, die regelmäßig Menschen in den Hoffnungshäusern betreut, unterstrich die Wichtigkeit der sozialen und integrativen Arbeit der Stiftung vor Ort. Bernd Gorenflo erkundigte sich nach der Bauweise, die, wie Christoph Hartmann erläuterte, nach Modulbauweise erfolgt und damit einen schnellen und einheitlichen Bau ermöglicht. Daniel Steinrode erkundigte sich nach finanzieller Förderung der Stiftung. Die Besucher erfuhren, dass ein Drittel der Wohnungen vom Land gefördert werden. Darüber hinaus muss ein Drittel der Wohnungen über einen Zeitraum von 30 Jahren unter dem ortsüblichen Mietspiegel liegen. „An anderen Standorten gibt es Kooperationsverträge mit der jeweiligen Stadt, über die laufende Kosten gefördert werden. Daran arbeiten wir in Nagold noch“ schilderte Christoph Hartmann. Pro Jahr beliefen sich diese laufenden Kosten auf 100.000 € für Mitarbeiter und Projekte. „Nach zehn Jahren soll sich ein Hoffnungshaus jedoch selbst tragen können“, so Hartmann.  „Hier wird bezahlbarer Wohnraum für deutsche wie ausländische Familien, WGs oder Alleinstehende geschaffen – dies muss besonders in Zeiten des Wohnraummangels unterstützt werden“ unterstrich Daniela Steinrode.

 „Derzeit leben 62 Bewohner mit sieben unterschiedlichen Nationalitäten in insgesamt 17 Wohnungen“ erklärte Standortleiter Hartmann. Dabei lebe auf jeder Ebene immer eine deutsche Familie und eine Familie mit Migrationshintergrund. Dies und die für alle offenen Balkone schaffe ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, merkte Carl Staud an. „In unserem Gemeinschaftsraum mit Küche treffen wir uns regelmäßig und (er)leben dort Gemeinschaft“ berichtete Hartmann aus seiner täglichen Arbeit und fügte hinzu: „Unsere gemeinsame Sprache ist deutsch und wir wollen, dass dies alle gut beherrschen, um so langfristig eine gute Integration in die Gesellschaft zu ermöglichen.“ Ein weiterer wichtiger Baustein dabei ist die Unterstützung bei der Arbeitssuche. „Nur mit Unterstützung der einzelnen Personen gibt es überhaupt eine Chance, Menschen mit starkem Potential in den Arbeitsmarkt zu integrieren und Widerstände auch an öffentlichen Stellen zu überwinden. Und dabei haben wir einen großen Bedarf an Arbeitskräften“ berichtete Klaus Rais, der selbst in der Integrationsarbeit ehrenamtlich engagiert ist.

Wichtig ist es, noch enger mit der Wirtschaft zusammenzuarbeiten, um Synergien nutzen und Unterstützer finden zu können, so Bernd Gorenflo und schlug vor, der Hoffnungshäuserstiftung für eine Vorstellung Redezeit beim nächsten Nagolder Wirtschaftsgespräch zu geben. Daniel Steinrode sagte zu, einen entsprechenden Antrag im Nagolder Gemeinderat zu stellen. Dieser Antrag wurde bereits an Oberbürgermeister Jürgen Großmann versandt.

 Gemeinderätin Anna Ohnweiler erzählte aus ihrer eigenen Migrationsgeschichte und betonte, wie wichtig es sei, Menschen dabei nicht alleine zu lassen. Udo Vollmer und Dorit Adar waren begeistert von den Freizeitangeboten für alle Altersklassen wie Sportgruppen, Krabbelgruppe, Spieletreffen oder Hausaufgabenhilfe.

„Vielen Dank, dass sich die Hoffnungshäuser für uns geöffnet haben und wir einen Eindruck gewinnen konnten, nur so können wir unterstützend wirken und gemeinsam dieses Projekt voranbringen“ bedankte sich Klaus Rais bei Christoph Hartmann für den Besuch.

 

Text: Daniela Steinrode

Bild: Kemal Öztürk

 

 

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