SPD Nagold stellt Antrag zur Entfernung der Blumenkübel am unteren Traubeplatz

Veröffentlicht am 07.01.2024 in Aktuelles

Nagold besticht durch seine einladende und kundenfreundliche Innenstadt, mit der es Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Region anzieht. Dass diese Kundenfreundlichkeit nicht überall und besonders für Menschen mit körperlichen Einschränkungen nicht uneingeschränkt gegeben ist, kritisierten nun Anwohner und Händler aus der Innenstadt. Die SPD Nagold lud zu einem Vororttermin ein, um sich ein Bild von der Sachlage zu machen und mit den Anliegern ins Gespräch zu kommen. Das Areal zwischen Schwarzwälder Boten, dem unteren Traubeplatz und dem Zwingerweg werde seit einiger Zeit durch Blumentöpfe abgetrennt, erklärte SPD Gemeinderat Dr. Wolfgang Henne die Situation.

„Dadurch ist die direkte und verkehrssichere Zufahrt zu unseren Kundenparkplätzen gesperrt“ erläuterte Friedrich Günther von Günther Optik. „Das ist sehr problematisch, da wir insbesondere in unseren Fachabteilungen Augen-Optometrie und Hörakustik stark bei auswärtiger Kundschaft gefragt sind.“ Diese Spezialabteilungen seien insbesondere für Gehbehinderte gut zugänglich gebaut und Parkplätze zur Verfügung gestellt worden, fügte Günther hinzu, aber diese könnten nun kaum genutzt werden, da der älteren Kundschaft die Zufahrt über die sehr enge Grabenstraße unbekannt oder als zu eng und verkehrstechnisch zu gefährlich sei. „Das bedeutet eine riesengroße Hemmnis und Abschreckung für Kunden wie für Anwohner“ unterstrich Willy Gohl.

Der Inhaber der Pinguin-Apotheke, Christoph Walser, schilderte das Problem aus Sicht seiner Apotheke: „Wir leiden zum Beispiel unter erschwerten Bedingungen bezüglich des Anlieferverkehrs, da uns Lieferanten mit großen Lieferfahrzeugen nicht mehr erreichen können, so dass die Ware zeitaufwändig und umständlich zugestellt werden muss. Zudem erreichen uns vermehrt Beschwerden unserer Kundschaft, insbesondere von älteren Menschen und Kunden, die im Rahmen eines Notdienstes auf uns angewiesen sind und uns aber nicht unmittelbar erreichen können – und oft den Weg über die Grabenstraße gar nicht finden.“ „Die Zufahrt über diese enge Straße ist nicht nur für Autofahrer – besonders für ältere – eine Zumutung und Gefährdung, sondern auch eine Gefahrenquelle aufgrund der schlechten Einsicht auf die Bahnhofstraße für die dort häufig kreuzenden Fußgänger“ merkte Daniela Steinrode an.

Gemeinderätin Anna Ohnweiler kritisierte die mangelnde Zufahrtsmöglichkeit für die Feuerwehr im Falle eines erforderlichen, schnellen Einsatzes: „Brandschutz ist als sehr hoch anzusetzen und muss hier dringend berücksichtigt werden.

Eigentlich war das Anliegen der SPD Nagold gewesen, den gesamten Gemeinderat mit den Anliegern ins Gespräch zu bringen und vor Ort die Situation zu erörtern. Aus diesem Grund hatte Wolfgang Henne schriftlich den Antrag gestellt, einen Vororttermin des Gemeinderates mit den Anliegern zu machen. Dieser wurde aber in einem wenig aussagekräftigen Schreiben von Bürgermeister Hagen Breitling an Wolfgang Henne abgelehnt. Infolgedessen organisierte Wolfgang Henne für die SPD einen Termin mit den Anliegern vor Ort, bei dem das Thema sehr differenziert diskutiert wurde.

Als Ergebnis aus dieser Besprechung stellte Gemeinderat Daniel Steinrode nun einen Antrag an den Gemeinderat mit der Aufforderung, die Blumenkübel wieder zu entfernen und am Traubeplatz von der Kirchstraße her ein Schild mit der Aufschrift „Durchfahrt verboten“ und dem Hinweis „Anlieger frei“ anzubringen.

„Selbstverständlich wollen wir keinen Durchgangsverkehr aber die Anlieger sollten vernünftig zu ihren Parkplätzen kommen können,“ so Daniel Steinrode.

In dem Antrag der SPD an den Gemeinderat heißt es wörtlich:

„Vor einiger Zeit wurden am Übergang vom unteren Traubeplatz zum Zwingerweg mehrere Blumenkübel aufgestellt. Durch diese Maßnahme können die Anliegerparkplätze nicht mehr aus der Kirchstraße über den unteren Traubeplatz angefahren werden. Bisher konnten Anlieger diese Möglichkeit nutzen, da die Anfahrt über die Grabenstraße insbesondere für ältere Menschen sehr beschwerlich ist.

Auch im Brandfall ist die Zufahrt an diese Gebäude schwieriger. Die Zufahrt muss für die Feuerwehr ebenfalls durch die Grabenstraße erfolgen oder die Blumenkübel durch die Feuerwehr entfernt werden, was im Notfall zu erheblichem Zeitverlust führt.

SPD Fraktionsmitglied Dr. Wolfgang Henne hat in einem Schreiben im Namen der Fraktion der SPD gebeten einen Vororttermin des Gemeinderates am Traubeplatz gemeinsam mit den Anliegern zu organisieren, um die Situation vor Ort zu erörtern.

Leider findet das Anliegen bei der Stadtverwaltung kein Gehör, was das beigefügte sehr abweisende Antwortschreiben von Bürgermeister Breitling bestätigt.

Wir als Nagolder SPD haben uns deshalb mit den Anliegern und Geschäftsinhaber getroffen und gemeinsam die Situation vor Ort begutachtet und mit den Anwohnern erörtert. Wir beantragen deshalb die Blumenkübel zu entfernen und an der Zufahrt zum unteren Traubeplatz ein Schild „Durchfahrt verboten und Anlieger frei anzubringen“.“

Der untere Traubeplatz soll als Ort für Veranstaltungen genutzt werden können, so die Antwort der Stadt auf Schreiben und Anfragen der Anlieger hin. „Dies steht auch einer Entfernung der Blumenkübel nicht im Wege“ betonte Daniel Steinrode: „Zu städtischen Veranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt oder dem Urschelherbst werden die entsprechenden Straßen event- und terminbezogen auch gesperrt. Auch der Traubeplatz kann anders bespielt werden und bei Events auch für Anlieger gesperrt werden. Aber eine dauerhafte Sperrung für Anlieger ist daher gar nicht nötig.“

 

Auf dem Bild von links: Anna Ohnweiler, Daniel Steinrode, Friedrich Günther, Willy Gohl, Dr. Wolfgang Henne, Christoph Walser, Daniela Steinrode

 

Foto: Zdenko Horvat

 

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