SPD Nagold besuchte Gündringen

Veröffentlicht am 20.12.2023 in Aktuelles

Gündringen. Ob Kinderbetreuung, ÖPNV-Anbindung oder die Schaffung von Wohnraum – die Themen in den Nagolder Ortsteilen zeigen oft dieselben Baustellen auf, die gestemmt und bewältigt werden müssen. Und doch sind sie gleichzeitig individuell sehr verschieden und es bedarf einer jeweils passenden Lösung. Um sich ein Bild von der Situation in Gündringen zu machen, besuchte die SPD Nagold den Teilort und informierte sich über die Probleme und aktuellen Projekte vor Ort. Der SPD Fraktionsvorsitzende im Nagolder Gemeinderat, Daniel Steinrode, bedankte sich bei Ortsvorsteher Markus Geißler in seiner Begrüßung für die Einladung und wies auf die Wichtigkeit der Verbindung zum Gemeinderat hin: „Nur gemeinsam können wir die Anliegen der Teilorte aufzeigen und uns für Lösungen starkmachen.“

Markus Geißler berichtete über die neue Kindertagesstätte, die in Gündringen ihren Betrieb aufgenommen hat. Da dafür die Räumlichkeiten der Grundschule in Anspruch genommen wurde ist mit Schaffung dieses Kitaangebots jedoch gleichzeitig klar, dass es in der  nächsten Zeit keine

Grundschule mehr in Gündringen geben wird. Die Besuchergruppe konnte die Kita besichtigen und sich von der hochwertigen Ausstattung überzeugen. Derzeit gibt es Platz für insgesamt 60 Kinder.

Gemeinderätin und Mitglied des „Arbeitskreises Kinder und Familien“ Anna Ohnweiler bedauerte, dass trotz dieser neuen Kitaplätze der Bedarf an tatsächlichen Plätzen auf kommunaler Ebene jedoch noch nicht gedeckt sei und hier weitere familienfreundliche und alltagstaugliche Lösungen gefunden werden müssten. 

Der Ortsteil Gündringen liegt an der Schiene – und könnte über den Zugverkehr sehr gut an Nagold angebunden werden, aber eine Umsetzung der Haltestelle ist bislang nicht erfolgt. Daniel Steinrode erklärte, dass dies bis vor acht Jahren aufgrund der Taktung nicht möglich gewesen sei. „Aber inzwischen hat sich dies geändert“ so Steinrode. Bernd Gorenfloh unterstrich: „Wir brauchen nun dringend eine Lösung für die Haltestelle, die nicht nur für Gündringer und Schietinger Bürgerinnen und Bürger attraktiv ist, sondern auch Haiterbach und weitere Orte an den Zugverkehr anschließen kann.“ Markus Strinz wies daraufhin, dass die Radwegeverbindung sowohl in Richtung Nagold verbessert und in einem befahrbaren Zustand erhalten werden sollte und der Radweg über Schietingen nach Talheim umgesetzt werden muss: „Das Rad ist für viele Menschen nicht nur ein Freizeitgegenstand sondern eine klimafreundliche und energiesparende Möglichkeit, um zur Arbeit zu kommen. Das muss weiter unterstützt werden.“

Das Rathaus in Gündringen wird aktuell saniert. Ortsvorsteher Markus Geißler berichtete, dass zwar ein längerer Überzeugungskampf nötig gewesen sei, nun aber die gesamte Außenfassade und nicht nur die Front gestrichen wird. Dies dient zur Erhaltung des Gesamtgebäudes. Aufgrund von denkmalgeschützten Fenstern verzögern sich die Arbeiten jedoch. Die obere Etage des Rathauses wurde besichtigt. Dort entstehen Toilettenanlagen, eine Bücherei und eine Küche, wobei die Finanzierung durch Förderung über LEADER Heckengäu erfolgt. Gemeinderat Marco Ackermann lobte, dass der größte Raum wieder der Jugend zur Verfügung gestellt werden soll: „Unsere jungen Menschen in den Ortsteilen brauchen einen Treffpunkt und eine gemeinsame Anlaufstelle, damit auch für sie ihr Ort attraktiv und lebenswert bleibt.“ Dort sollen auch andere Veranstaltungen stattfinden können, so dass dieser Bereich allen zugute kommen wird. Udo Vollmer unterstrich die Wichtigkeit solcher Räumlichkeiten für den Zusammenhalt einer Dorfgemeinschaft und der Möglichkeit, vor Ort Veranstaltungen anbieten zu können.

Die Freiwilligen Feuerwehren leisten einen unschätzbaren Beitrag zum Schutz der Gesellschaft und bedürfen deshalb auch der Unterstützung aller. Hier wurde in Gündringen in den vergangenen Jahren viel geleistet und insbesondere unzählige Stunden ehrenamtlicher Arbeit investiert, um die Abteilung Gündringen und insbesondere das Feuerwehrhaus für die Zukunft gut aufzustellen. Die für 2023 versprochene Erneuerung der Garagentore wurde bislang nicht umgesetzt, so hofft die Feuerwehr nun auf das Jahr 2024. Der Gündringer Bürger Klaus Rais sprach in diesem Zusammenhang den mangelnden Wohnraum an: „Junge Menschen können aufgrund dessen häufig nicht in Gündringen bleiben und dieses wertvolle ehrenamtliche Potential verlieren wir dann.“ Markus Geißler wies auf die Problematik hin, dass ein großer Bereich als Wasserschutzgebiet ausgewiesen sei: „Auf den betroffenen Flächen kann nicht gebaut werden und dies verringert die räumlichen Möglichkeiten in unserer Tallage.“ Alles was bebaut werden könne, sei überschaubar und reiche nicht aus, so Geißler. Alte Häuser im Ortskern werden nicht gekauft, weil die Bundespolitik mit dem Gebäudeenergiegesetz für Verunsicherung sorgte. Hier sei Aufklärungsbedarf nötig, betonte SPD Vorstandsmitglied Carl Staud, um das Thema Sanierung alter Häuser voranzubringen: „Inzwischen ist vieles geändert worden und kann unproblematisch umgesetzt werden.“

Marina Ederle unterstrich, dass es dringend notwendig sei Wohnraum zu schaffen für Familien. Dies sei wichtig, um die Infrastruktur aufrecht zu erhalten und auch von zentraler Bedeutung für das Vereinsleben im Dorf.

Im Anschluss an den Rundgang mit Ortsvorsteher Markus Geißler wurde das Gasthaus Mohren besucht, das seit einiger Zeit neue Pächter. Die interessierten Teilnehmer konnten sich vom guten gastronomischen Angebot der Gaststätte überzeugen. Dorfgasthäuser seien wichtiger Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft, so Daniel Steinrode. Sie seien wesentlich für die Lebensqualität in einem Dorf.

 

Text und Bild: Daniela Steinrode

 

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