Fraktionsvorsitzender Rainer Schmid zur Trauerfeier und Bestattung am 20.09.2010: Liebe Uta, liebe Familie Koch-Welker, liebe Trauergemeinde, wir nehmen heute Abschied von Siegfried Koch. Als ich 1976 nach Nagold kam, war Sieger schon im Gemeinderat. Von ihm habe ich viel gelernt und erlebt, wie Kommunalpolitik funktioniert. Sieger Koch war von 1965 bis 1989 Gemeinderat in der Stadt und auch Mitglied in der Partei seit 01.12.1968.
Wir mussten akzeptieren, wie schmerzlich es ist, einen so verlässliches Genossen zuerst nicht mehr im Gemeinderat zu wissen und dann auch, krankheitsbedingt, nicht mehr als unser „handwerkliches Gewissen“ in der Partei. Er war der absolut verlässliche und zuverlässige Informant über alle Fragen, die die Gestaltung der Stadt betrafen. Oft habe ich um Rat nachgefragt, wenn es um Entwicklungen ging und Kenntnisse notwendig waren über Vergangenes. Er scheute sich auch nicht, sich kritisch zu äußern über manche Entwicklung in der Partei und im Gemeinderat. Immer im Vordergrund stand die solidarische Kritik und der Wunsch, zu gestalten und mitzuwirken. Dabei scheute er sich auch nicht, seine Position darzustellen und auch im demokratischen Prozess durchzusetzen. Seine handwerkliche Geschicklichkeit hat uns in vielen Situationen geholfen und dazu beigetragen, dass Wahlkämpfe und Feste gut organisiert und vorbereitet waren. Das Aufräumen der Garage, die Mitwirkung beim früheren Brunnenfest und vieles andere: Sieger Koch war immer dabei und an vorderster Front. Man konnte sich auf ihn verlassen. Wann ich immer Fragen zu Details hatte: Ein Gespräch mit Sieger brachte mich weiter. Er hatte die notwendigen Informationen, auch bedingt durch seine berufliche Tätigkeit und kannte praktisch jedes Haus in Nagold. Mitwirken in der Politik ist für Manche heute schon fast ein Schimpfwort. Sieger Koch war die Person, die dazu beigetragen hat, dass Politik an der Basis und vor Ort verständlich bleibt und darstellbar ist. Seine manchmal sehr klaren und eindeutigen Formulierungen haben viele Diskussionen geprägt. Er machte nicht viele Worte, aber dann, wenn Sieger etwas sagte, hatte dies Gewicht und auch Format. Große theoretische Auseinandersetzungen waren sicher nicht sein Fall. Er war aber für mich aber immer eine Persönlichkeit, die auch andere Argumente angehört und aufgenommen hat. Genau dies ist für eine demokratische Gemeinde, die sich weiter entwickeln will, nach gerade unentbehrlich. Deshalb hat uns Sieger Koch ein Vermächtnis hinterlassen, an dem wir arbeiten und das wir weiter entwickeln müssen. Wir verneigen uns mit großem Respekt vor dem, was er für unsere Gemeinde geleistet hat, wie auch für unsere Partei. Manches Mal ist die Familie sicher zu kurz gekommen. Dies war aber immer im Kontext einer Verantwortung für die Gesellschaft. Für mich persönlich war Sieger Koch ein Vorbild, dem ich immer ein ehrendes Andenken bewahre und auch ständig versuche, nicht nur sein Andenken zu bewahren, sondern auch das umzusetzen, was für unsere Stadt wichtig ist und ihre Entwicklung fördert. Lieber Sieger, wir werden Dich nicht vergessen. - Rainer Schmid, Vorsitzender Gemeinderatsfraktion der SPD