150 Jahre SPD - Happy Birthday

Veröffentlicht am 23.05.2013 in Partei

Die SPD feiert in diesem Jahr ihren 150. Geburtstag, und der 23. Mai
gilt mit der Gründung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins
durch Ferdinand Lasalle als die Geburtsstunde der Sozialdemokratie.
Ich war dazu beim Festakt in Leipzig, den manche von Ihnen vielleicht im Fernsehen verfolgt haben.

Im Jubiläumsjahr erfüllt mich meine Mitgliedschaft in der SPD mit
ganz besonderem Stolz. Die Mitglieder der SPD haben sich in all den
Jahren unbeirrt und unerschrocken für Freiheit, Gerechtigkeit und
Solidarität eingesetzt und haben dafür Schmähung, Gefangenschaft
und schlimmstenfalls den Tod in Kauf genommen. Dieses Wissen
und der Stolz auf die Tradition der SPD, auf ihre großartigen
Protagonisten tragen uns auch über die Höhen und Tiefen der jüngeren
Geschichte, über schmachvolle Wahlergebnisse ebenso wie über
die Arroganz des neoliberalen Mainstreams der Jahrtausendwende,
der heute kleinlaut einräumt, dass die Linke womöglich Recht hat.
Ja, der eine oder die andere haben uns im Lauf der Jahre den Rücken
gekehrt. Andere bekennen sich gerade jetzt zur Sozialdemokratie,
weil sie die wachsende Ungerechtigkeit und die drohende Spaltung
der Gesellschaft nicht hinnehmen wollen und sich deshalb gemeinsam
mit uns für ein besseres Deutschland einbringen. Auch das erfüllt
mich mit Stolz: Dass die Sozialdemokratie auch heute noch
Hoffnung ist und Hoffnung macht auf eine bessere Gesellschaft.

Bundespräsident Joachim Gauck hat beim Festakt in Leipzig ein herausragendes und besonders bewegendes geschichtliches Ereignis
angesprochen. Am 23. März 1933 hielt Otto Wels „die mutigste Rede,
die je in einem Parlament gehalten wurde“, so Gauck. Die 94 Reichstagsabgeordneten der SPD-Fraktion, die danach als Einzige gegen Hitlers Ermächtigung stimmten, haben sich damit Verhaftung, Folter und Todesgefahr ausgesetzt. Nach den Worten Gaucks haben diese mutigen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten „nicht nur die Ehre ihrer Partei, sondern auch die Ehre der Demokratie verteidigt“.

Für NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft ist das Jubiläum Anlass
zur Freude, zu Stolz und zur Erinnerung, die gleichzeitig Verpflichtung sei. Die SPD habe in 150 Jahren viel erreicht für die Menschen, für Freiheit, für Gerechtigkeit und auch für die Gleichstellung.

Doch jede Zeit stellt ihre Aufgaben, und es gibt noch viel zu tun. Das hat Sigmar Gabriel mit dem verlorenen Gestaltungsanspruch der
Politik und ihrem Primat gegenüber dem „Markt“ deutlich gemacht.
Es ist nach seinen Worten die Aufgabe der Politik, die Zukunft zu
gestalten, die „Märkte kennen kein morgen“. Dazu gehört auch die
Wiederherstellung der Ordnung auf dem Arbeitsmarkt, denn „wenn
wir jungen Menschen keine gute und sichere Arbeit geben, wie sollen
denn da Familien mit Kindern entstehen!“ Ganz im Sinne des
französischen Präsidenten Francois Hollande, der zum vereinten
Kampf für die Einheit Europas aufrief, sagte der SPD-Parteivorsitzende:
„Europa muss demokratischer und sozialer werden. Man könnte
auch sagen: sozialdemokratischer.“

Zu den Höhen und Tiefen in der Geschichte der SPD sagte Gabriel:
„Sicher haben Sozialdemokraten auch Fehler gemacht in ihrer Geschichte.
Aber nie haben sie sich so schämen müssen, dass sie den
Namen ihrer Partei hätten ändern müssen.“

 

Homepage Saskia Esken, MdB